In seinem Sinn war nichts als sie. Zwei wunderbare, wohlgeformte Brüste mit kirschengleichen Nippeln, die in seiner Fantasie sich liebevoll gegen seine Brust wölbten und nur darauf wartetend zärtlichst berührt zu werden. Traumfrau. Ihre zarten, geschmeidigen Schenkel eng um ihn geschlungen und nichts als der Wille in sie unendlich tief einzudringen. Eins zu werden mit diesem Wesen, mit diesem diabolischen Engel. Ein Geschöpf so rein und so tödlich zugleich. Sein Sinn spielte ihm Streiche, solche, die als verboten erklärt wären sollten. Zitternd erwischte er sich, wie er sich berührte, wie er sich streichelte, wie er seinen aufgezehrten Körper liebkoste. Todbringend ist es und er war sich dieses bewusst. Der schnarchende Mann neben ihm rülpste laut und drehte sich in schläfriger Geste um, der Wind schwieg. Wegen ihr war er hier gelandet, in diesem Land, in dieser Welt, des Unbehagens. In einem Universum, das nichts als Egoismus kannte und kein bisschen Mitleid erlaubte. Sie war es die ihn dazu trieb sich selbst zu finden, sich selbst zu testen, sich selbst zu verkaufen. Ihm taten die Knochen weh. Die Kälte brannte in seiner Lunge. Die Haut löste sich trocken von seinem Fleisch und niemand sah es. Blicke prallten an ihm ab, wie die Regentropfen von der Samstagausgabe der Tageszeitung, die ihm als Decke diente. Als Decke, als Deckung vor dieser Welt, dieser Welt des Unbehagens, der Unlust. Seine Motivation war zu einem kleinen Stück Hoffnung geschrumpft und die Liebe, die er einst empfand, war auf diesen einen, oberflächlichen und trivialen Willen, noch einmal ihre Hände in seinen zu spüren geschwunden. Kaufen konnte er sich einst alles. Verlangen konnte er die ganze Welt. Ordern konnte er die schönsten Dinge. Nur sie, nur sie, nur sie....sie war nicht in der Reichweite seine allumfassenden Macht. Töte mich mein kalter Engel und sieh mich erwachen in einer Welt wo kalt nicht wichtig ist....
Wien, 23.01.2008